Hinzu trat, dass es in den Kivus fortwährende Konflikte zwischen den Tutsi-Teilen der kongolesischen Armee FAC (Forces Armées Congolaise) und der einheimischen Bevölkerung gab, die sich am herrischen Auftreten der Soldaten entzündeten; so versahen diese zum Beispiel die (übrige) kongolesische Bevölkerung vielfach mit abfälligen Bezeichnungen, begingen kriminelle Handlungen und weigerten sich, traditionelle Stammesführer zu respektieren. Bereits einige Zeit nach der Machtübernahme Laurent-Désiré Kabilas am 17. Proteste in Goma, Kongo: Sie verdächtigen die ruandische Armee, Tutsi-Milizen zu unterstützen Foto: Michel Lunanga/afp/getty, KAMPALA taz „Selbst zur Autowerkstatt zu gehen, kann lebensgefährlich sein“, berichtet ein Tutsi, der in Kongos Hauptstadt Kinshasa lebt, am Telefon. Hochrechnungen gehen von mehr als drei Millionen direkten oder indirekten Kriegsopfern aus. DREI VIRULENTE KRISEN IM OSTKONGO Die kongolesischen Streitkräfte FARDC (Forces Armées de la Minenarbeiter im Kongo. Ausgangspunkt im Osten war weiterhin das Gebiet um Goma und Bukavu, wo sich ruandische Truppen zusammenzogen, die sich entgegen der Abzugsanweisung durch Kabila am 27. Angola bestätigte diesen Beschluss am darauffolgenden Tag – in deutlicher Abkehr von der Position während des Ersten Kongokrieges, als die angolanische Regierung noch die Gegner Mobutus unterstützt hatte – über das Verteidigungsministerium. April wurde Kabila als Übergangspräsident vereidigt, in den folgenden Monaten trafen auch immer mehr UN-Truppen im Land ein. Reaktivierung zahlreicher Mai-Mai-Milizengruppen in den beiden Kivu-Provinzen,[Anm. „Präsident Laurent-Desire Kabila […] informiert das kongolesische Volk darüber, dass er soeben, am 27. der Lager von Firmen, die Erhebung zahlreicher neuer Abgaben oder Monopole auf Produkte oder Dienstleistungen gesichert. Nach weiteren langen Verhandlungen wurde 2002 ein Friedensvertrag unterzeichnet, und 2003 nahm eine Allparteienregierung ihre Arbeit auf, die 2006 freie Wahlen durchführte. In der Tat behielt sich Präsident Kagame eine solche Möglichkeit stets vor und spielte darauf sogar öffentlich an.[22]. Sie umfassten zeitweise bis zu 20.000 Mann[52] und gingen in Kinshasa an der Seite loyaler FAC-Soldaten brutal gegen in der Hauptstadt ansässige Ruander und Tutsi vor. Rebellengruppierungen S.14 Für ihn gehen die Ursprünge der Diskriminierung auf die Kolonialzeit zurück, als die belgischen Kolonialherren auf Landkarten ethnische Gruppen einzeichneten, aber die Tutsi unerwähnt ließen. Er hat Drohungen erhalten, wagt sich kaum aus dem Haus: „Ich bin sehr groß, ich sehe anders aus.“ Deswegen hätten ihn die Automechaniker als „Ruander“ beschimpft. [106], Das Waffenstillstandsabkommen von Lusaka war nun gescheitert und wurde am 23. Besonders der Kivu war davon betroffen, die Einwohnerzahl der Städte hatte sich hier in wenigen Jahren vervierfacht. [114] August legten sie ihre Organisationsstruktur offen: Als Vorsitzender wurde der lange Zeit in Tansania und den USA als Historiker lehrende Ernest Wamba dia Wamba gewählt, sein Stellvertreter wurde Moïse Nyarugabo, ein früheres Regierungsmitglied. den Drogenhandel) zu verfolgen und haben mit ihren Angriffen einen zunehmenden Einfluss auf die Sicherheitssituation. Man habe entscheidend dazu beigetragen, dass im Kongo die ersten freien Wahlen seit mehr als 40 Jahren stattfinden konnten. Selbst die Rinderherden der Tutsi-Farmer rund um Kitchanga bleiben seither nicht verschont. [53] Die Mobilisierung von Freiwilligen als Erweiterung der schwachen militärischen Basis wurde so auch in anderen Regionen praktiziert.[54]. 9] Hinzu traten Differenzen im Inneren des RCD. [92] Mitte bis Ende November eroberten die Rebellen die katangischen Städte Moba und Kongolo; im Dezember schließlich Nyunzu und Pweto an der sambischen Grenze, womit die Rebellen gegen Ende 1998 bereits einen erheblichen Teil der Katanga-Provinz unter ihrer Kontrolle hatten. Die einheimischen Menschen wurden zur Zwangsarbeit gezwungen und brutal behandelt. Er vertritt eine Rückbesinnung auf die Altvorderen (arabisch: Salaf = Vorfahre; Vorgänger). „Die Rinder sind unsere finanzielle Absicherung“, erklärt der Sohn eines kongolesischen Tutsi-Farmers. Salafismus. [111] Einerseits könnte er eine wichtige Grundlage für die ökonomische Entwicklung des Landes sein, andererseits erzeugt er interne und externe Begehrlichkeiten, die einen großen Anteil daran haben, dass der Kongo ein konfliktgeschüttelter schwacher Staat ist. Wie weit der Kongo von einer stabilen Demokratie und vom Frieden entfernt ist, wurde dabei konsequent ausgeblendet. Im Juli 1998 brach Kabila endgültig mit seinen ruandischen Alliierten: Er entließ zunächst, möglicherweise aus Angst vor einem unmittelbar bevorstehenden Putsch,[34] den Generalstabschef James Kabarebe (vordem Chef des ruandischen Geheimdienstes) und forderte schließlich am 27. Mit dem Abkommen von Pretoria wurde zwar der Krieg zwischen RCD, MLC und Regierung beendet, das Land aber nicht befriedet. Ich bin nur noch sprachlos und sehr traurig. Ebenfalls im Juni wies Kabila Offiziere im Osten an, gefangen genommene Ex-FAR-Soldaten in eine Militärbasis im Süden zu überführen, wo sie schließlich freigelassen und in die kongolesische Armee integriert werden sollten. Es ist nicht abzusehen, ob der faktisch durch den Krieg geteilte Kongo wiedervereint werden kann. 13,99 € Jan Tröster Welche Relevanz haben die Interessen wirtschaftlich motivierter Akteure im Kongo auf den Konfliktverlauf und die Bereitschaft zu Konfliktbearbeitung? [14] Ihr regionaler Fokus liegt auf Subsahara Afrika sowie auf Asien. Hilfsorganisationen zufolge waren im Jahr 2000 31 % der Bewohner Kinshasa chronisch unterernährt, nur 10 % konnten sich drei Mahlzeiten täglich leisten. Das Aufkommen des MLC als abermaliges ugandisch angeführtes Unterfangen drohte die Problematik zu verstärken, sodass die RCD-Führung immer wieder den Eindruck erwecken wollte, beim MLC handele es sich lediglich um eine ihr untergeordnete Gruppierung[101] – tatsächlich entsprang die Unterstützung des MLC durch Uganda nach Ansicht einiger Kommentatoren vielmehr dem Bestreben Musevenis, dem von ihm zwar zunächst ideologisch geschätzten, aber erwähntermaßen unpopulären und in seiner militärstrategischen Kompetenz vermeintlich beschränkten dia Wamba eine Alternative beizustellen.[Anm. Wir freuen uns über eine Dieser wurde auch in der Machtverteilung innerhalb der AFDL und der Regierung Rechnung getragen. Vor diesem Hintergrund ist Ruandas Unterstützung ein offenes Geheimnis. Unter der Annahme, dass die Hochrechnungen die Wirklichkeit korrekt abbilden, wäre der Zweite Kongokrieg der blutigste Krieg seit dem Koreakrieg und dem Vietnamkrieg. 2008, fünf Jahre nach Kriegsende, wurde erneut eine (wiederum genauere) Hochrechnung durchgeführt die auch die Zahl der Menschen, die nach Kriegsende an den Folgen des Krieges verstarben, abdeckte. Kongo Demokratische Republik 1997 Demokratische Republik KongoAngola AngolaSimbabwe SimbabweNamibia Namibiaunbekannt Ex-FAR/Interahamweunbekannt Mai-Maiunbekannt FAPunbekannt RCD-ML, Unterstützt von:Tschad TschadZentralafrikanische Republik Zentralafrikanische RepublikSudan SudanPolitisches System der Libysch-Arabischen Dschamahirija LibyenKorea Nord NordkoreaIsrael Israel, Ruanda 1962 RuandaUganda UgandaBurundi Burundi RCD MLC UNITAunbekannt Lokale Banyamulenge- und Tutsi-Milizen Ihr Kommandant ließ im Rundfunk verlautbaren, dass man die Vetternwirtschaft und Korruption unter Kabila verurteile und die Armee zu der Entscheidung gelangt sei, den Präsidenten zu entmachten;[37] Goma fiel hernach ohne größere Kampfhandlungen den Rebellen zu. Denn im Gefolge der Angriffe von AFDL-Sympathisanten und der ruandischen Armee auf ostkongolesische Hutu-Camps im Ersten Kongokrieg drängten mehrere Hunderttausend ruandische Flüchtlinge, die während und nach dem Ruandischen Völkermord ihre Heimat gen Westen verlassen hatten, zurück nach Ruanda, darunter auch etwa 10.000 bis 15.000 Ex-FAR/Interahamwe-Einheiten. Ruandas RPF-Armee rückte 1996 in Kongo ein und schwächte die Hutu-Armee. 2] Hierdurch vermengte sich der Nationalitätskonflikt zugleich mit einem ethnischen, indem sich den Banyamulenge und RPA-Soldaten – teilweise unterstützt von Soldaten der burundischen Armee[24] – (Hutu-)Interahamwe-Milizionäre und Ex-FAR-Truppen entgegenstellten. Während der Wahlfeiern in Kinshasa überfielen Kämpfer von Rebellenchef Laurent Nkunda Dörfer im Osten des Landes. [32] Beispielsweise weigerte sich Ruanda (ebenso wie Uganda), an der Jubiläumsfeier des AFDL-Sieges über Mobutu im Mai 1998 teilzunehmen;[33] überdies scheiterte noch im selben Monat auch ein von der Kabila-Regierung einberufenes Treffen an der Abwesenheit Ugandas und Ruandas. Man kennt sich, man hat dieselbe traumatische Vergangenheit, dieselbe Ausbildung, dieselben Feinde: die Völkermordtäter von 1994, die heutige FDLR. CDU-Chef Merz beschuldigt die Ampel, Grüne und SPD halten dagegen. Gegen Mitte November mehrten sich Spannungen zwischen Ruanda und Uganda, die sich primär daran entzündeten, dass die – in der Bevölkerung weiterhin chronisch unpopuläre – RCD mit dia Wamba einen ugandischen Protegé an der Spitze hatte. Die LRA treibt im Norden des Kongo an der Grenze zum Sudan ihr Unwesen. Tshisekedi traf Tutsi-Vertreter in seinem Amtssitz und versicherte ihnen, er wolle, dass alle Ethnien in „Harmonie und ohne Diskriminierung“ leben können. 2.8. (eBook, ePUB) Format: ePub Jetzt bewerten Auf die Merkliste Bewerten Teilen Produkterinnerung Weitere Ausgabe: Broschiertes Buch Immer wieder formierten sie Rebellenarmeen, um ihre Heimkehr mit der Waffe zu erzwingen. Friedensschaffung umfasst alle Maßnahmen, die in bestehende, fortdauernde Konflikte hineinwirken, um feindliche Parteien zu einer Einigung zu bringen (z.B. Beschlüsse über eine politische Übergangsphase des Landes waren bis dahin nicht getroffen worden. Dabei nahmen sie mehrere Städte ein, unter anderem Matadi, insbesondere aber am 13. Die neue Regierung nahm am 30. Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette. Die Differenz der beiden Todesraten wurde mit der Bevölkerungszahl des Kongo verrechnet, der dabei errechnete Wert wurde als die Zahl der Kriegsopfer angegeben. Dies markiert das Ende jeglicher Präsenz ausländischer Streitkräfte in der DRK.“ Eigene Übersetzung nach BBC Summary of World Broadcasts: Konkret habe er die Zahl der traditionell Kabila-loyalen, Auf höchster Ebene wurde die Beteiligung erst Anfang November eingestanden, als Vizepräsident. Juli, der Präsenz ruandischer Soldaten, die uns bei der Befreiung unseres Landes unterstützt haben, ein Ende gesetzt hat. Zweimal schickte Ruanda in den vergangenen zehn Jahren Truppen in den Kongo. Die Beteiligung zahlreicher afrikanische Staaten war maßgeblich für die lange Kriegsdauer verantwortlich, jeder Staat versuchte durch die Kriegsteilnahme eigene Interessen im Kongo oder im eigenen Land durchzusetzen.[115][116]. Ihre Forschungsinteressen liegen im Bereich der institutionellen Reformen in Nachkriegsstaaten, insbesondere Sicherheitssektorreformen und der Rolle von internationalen Akteuren im Reformprozess, sowie in der Etablierung von Frieden in geteilten und Nachkriegsgesellschaften. Meinung: Die NATO-Intervention gegen das Gaddafi-Regime war illegitim, Meinung: Militärische Intervention in Libyen ist grundsätzlich zu begrüßen, Meinung: Das Engagement der EU im Sahel nach dem Scheitern in Afghanistan. Erst am Vorabend hätten Militärgeheimdienstler in Goma eine Bar gestürmt, in welcher Tutsi gerne Bier trinken. Eine Nahrungsmittelkrise in Kinshasa, die daraus resultierte, dass wichtige Transportwege abgeschnitten waren, veranlasste das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen zur Einrichtung einer Luftbrücke zwischen Kongo-Brazzaville und der Stadt; die Krise hielt noch bis Anfang Dezember an. Kongokrieg. Von den 2.400 Soldaten waren 760 Deutsche. UN-Ermittler lieferten handfeste Beweise für die Unterstützung der M23 durch Ruanda. [89] François Ngolet berichtet davon, dass die Einnahme Kindus in der Hauptstadt Panik ausgelöst habe und Kabila sogleich damit begonnen habe, verstärkt junge Männer als Soldaten anzuwerben. Meinung: Mexiko, Nigeria, Pakistan – Staatszerfall ganz neuen Ausmaßes? Nach zweiwöchigen Verhandlungen wurde am 7. Im Nordwesten Ruandas kam es durch die Rückkehr der Hutu-Bevölkerung nach Ansicht einiger Beobachter gar zu einem faktischen Wiederaufleben des Ruandischen Bürgerkrieges, wenn auch die Machtverhältnisse infolge der Regierungsübernahme der Tutsi nunmehr vertauscht waren. Doch Verhandlungen mit der M23 lehnt Tshisekedi strikt ab, er beschimpft sie als „Terroristen“. „Besatzungskrieg“ (französisch guerre d'occupation) bezeichnet, von den Rebellen wurde er „Berichtigungskrieg“ (französisch guerre de rectification) genannt. Doch ab 2003 organisierten sich die Völkermörder neu in der FDLR, quasi wie ein Staat im Staat im kongolesischen Exil. 27.10.2020 Auf dem gesamten afrikanischen Kontinent südlich der Sahara setzen sich bewaffnete Konflikte fort. Es kam zu Angriffen gegen Tutsi. Die von Rebellen kontrollierten Gebiete hatten nun, im März 2000, ihre größte Ausdehnung erreicht. Ruandas Präsident Paul Kagame fürchtet nach Einschätzung der UN-Beobachter nichts mehr als die Rückkehr der Milizionäre, die im eigenen Land wieder für Unruhe sorgen könnten. 1999 wurde ein Waffenstillstand vereinbart, der aber erst ab 2001 tatsächlich eingehalten wurde. In Kinshasa vervierfachten sich die Nahrungsmittelpreise innerhalb eines Jahres. [55] In der zweiten Woche der Kämpfe fielen Beni und Butembu an der ugandischen Grenze, am 12. Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kabila, der mehrfach Provokationen gegenüber seinen ehemaligen Verbündeten Uganda und Ruanda verlauten ließ, beispielsweise indem er und sein Wirtschaftsminister ihnen eine Beteiligung an der Ausbeutung natürlicher Ressourcen unterstellte,[29] sah sich in Anbetracht der heftigen Kritik durch seine politischen Gegner im Juni 1998 zu einer – erneuten[Anm. [27] Die aufgrund der seit 1994 fortwährenden grenzübergreifenden Angriffe ohnehin schwierige sicherheitspolitische Lage eskalierte damit auf eine noch höhere Stufe. Sein Sohn Joseph Kabila, damals Generalstabschef, wurde, ohne Legitimation, von der Regierung zum Nachfolger ernannt. [12] Dies hatte zur Folge, dass das Staatsgebiet über Jahre hinweg in mehrere Machtbereiche mit eigenen Regierungen aufgespalten wurde. Im Osten der DR Kongo setzte sich der bewaffnete Konflikt fort: Bewaffnete Gruppen waren für summarische Hinrichtungen, Tötungen, Entführungen, sexualisierte Gewalt, Plünderung von Eigentum und zahlreiche weitere Menschenrechtsverstöße gegen Zivilpersonen verantwortlich, während Armeeangehörige außergerichtliche Hinrichtungen und andere … Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 1.1 Innere und äußere Unzufriedenheit mit Kabila 1.2 Umgang mit den Kivu-Provinzen und Verhältnis zu Ruanda 1.3 Reaktionen Kabilas (taz). Ruandas und Ugandas geprägt gewesen war, kam es, unter anderem auf starkes Betreiben von Kabila, zu einem Machtzugewinn von Angehörigen der Luba-Katanga, einer schwerpunktmäßig im Norden der Provinz Katanga angesiedelten ethnischen Gruppe, der Kabila auch selbst angehörte.[28]. Juli 1960 und zu einer Meuterei der Armee gegen das noch belgische Offizierskorps. Bereits seit 1994 findet in den Ostprovinzen Kivu und Ituri ein vom ersten und zweiten Kongokrieg weitgehend unabhängiger Milizenkrieg statt, der im Friedensvertrag nicht berücksichtigt wurde. RegierungstruppenDie Forces Armées de la République Démocratique du Congo](FARDC), wie sich die kongolesischen Regierungstruppen nennen, ist wohl die schlechtbezahlteste Armee der Welt: Wenn sie Glück haben, bekommen die Soldaten umgerechnet 20 US-Dollar im Monat. Man unterscheidet in Anlehnung an die beiden Städte fortan zwischen der Ruanda-nahen RCD-G und der Uganda-nahen RCD-K. Ende des Jahres 1998 kontrollierte das MLC große Teile der Provinz Orientale. Eine Wendung erfuhr der Konflikt durch das Eingreifen Simbabwes auf Seiten der kongolesischen Regierung. Zudem gab es einen Exekutivrat bestehend je zur Hälfte aus zivilen und militärischen Mitgliedern, ferner sieben Verwaltungsbereiche, beispielsweise für Außenpolitik, Kommunikation und Finanzen. Gewalt durch staatliche und nichtstaatliche Akteure führten in mehreren afrikanischen Ländern zu Tötungen, Folterungen, Entführungen, sexueller Gewalt und Massenvertreibungen, einschliesslich völkerrechtlicher Verbrechen. [57] Die Führungsebene der RCD war äußerst heterogen und eine Mischung aus ehemaligen Mobutu-Anhängern, die versuchten, an die Macht zurückzukehren, Tutsi, die zuvor an der Seite Kabilas gekämpft hatten, vom Präsidenten dann aber enttäuscht waren, radikalen Linken (wie auch der Vorsitzende Wamba) sowie klassischen Vertretern ruandischer Interessen (wie beispielsweise Nyarugabo). Die Passivität des Westens lässt Syrien explodieren, Meinung: Eine politische Lösung in Syrien ist in Sicht – aber keine Selbstverständlichkeit. Am Tag zuvor seien 34 Tutsi im Distrikt Masisi westlich von Goma verschleppt worden und seien spurlos verschwunden. Meinung: Die Afghanistan-Mission des Westens - vermeidbares Scheitern? Der Friedensvertrag von 2002 und die Wahlen von 2006 beendeten die Konflikte im Kongo nicht. [46] Währenddessen weiteten sich die Kämpfe rasch aus. Juni, dem Nationalfeiertag, ihre Arbeit auf.[113]. Leider ist es noch komplexer. Alle Rechte vorbehalten. [81] Aus dem Sudan wurden währenddessen zur Unterstützung der Kabila-Truppen etwa 2.000 Soldaten in die Stadt entsandt, wobei strittig ist, ob es sich dabei um Truppen der (tutsi-dominierten) sudanesischen Armee oder um andere Kräfte, zum Beispiel Interahamwe, handelte. [131] In den Rebellengebieten im Osten des Landes wurde vor allem Coltan und Gold aus Kivu und Ituri über die mit den Rebellen verbündeten Staaten Ruanda und Uganda exportiert, ugandische und ruandische Firmen und Milizen waren maßgeblich daran beteiligt. Das Abkommen sah folgende Regelungen vor:[3]. 70 indigenen Volksgruppen. Die Vertriebenenzahlen im Ostkongo sind auf eine Rekordzahl gestiegen, die Nothilfe ist unterfinanziert. [80], Ausgangspunkt der Gegenkampagne der Regierung war spätestens Mitte September die Hauptstadt der Provinz Maniema, Kindu, von wo aus Luftangriffe gegen die Rebellen ausgingen. Dieser Konflikt eskalierte 2007 zum dritten Kongokrieg, der 2009 beigelegt wurde, dennoch dauert der bewaffnete Konflikt im Ostkongo in verminderter Form bis heute (2022) an. Es ist auch kaum verwunderlich, dass die FARDC-Soldaten meist als Erste das Weite suchen, wenn es wie derzeit bei Goma zu Gefechten kommt: Dann stehen die Friedenstruppen der UN ganz alleine da. Welche Relevanz haben die Interessen wirtschaftlich motivierter Akteure im Kongo auf den Konfliktverlauf und - Politik - Hausarbeit 2008 - ebook 10,99 € - GRIN Registrieren oder einloggen Friedenskonsolidierung (Post-conflict peacebuilding), Zur externen Webseite: Aus Politk und Zeitgeschichte, Zur externen Webseite: Informationen zur politischen Bildung, Handlungsmöglichkeiten der internationalen Gemeinschaft, Themengrafik: Der Internationale Strafgerichtshof, Konzepte, Strategien und Tätigkeitsfelder, Sahel: Implikationen und Folgen der Corona-Krise. Es herrschte der so genannte Kautschukboom. Sie beschränkte sich anfangs hauptsächlich auf Kinshasa, erst ab 2001 erreichte sie auch die eigentlichen Kriegsgebiete im Osten. Das Kabinett bestand aus 26 Ministern und 25 Vizeministern, ein ernanntes Übergangsparlament setzte sich paritätisch aus alter Regierung, MLC, RCD, den RCD-Abspaltungen RCD-ML und RCD-N sowie Opposition, Zivilgesellschaft und Mai-Mai-Milizen zusammen. [67] Im Ergebnis wurde so strategisch versucht, die rasch in Richtung Kinshasa vorstoßenden Rebellen von beiden Seiten einzugrenzen: aus südwestlicher Richtung durch die FAA-Truppen, die die Versorgungssysteme der Rebellen nach und nach attackierten, aus Richtung Kinshasa durch simbabwische (und ebenfalls einige angolanische) Soldaten. März), die jetzt wieder Krieg führt. Die UN-Mission im Kongo (Monusco) wurde in jüngster Zeit selbst zum Ziel aufgehetzter Kongolesen, sie verhält sich auffällig passiv. [77] Auf Seiten der Rebellen kam es indes nach dem Eingreifen von Kabilas Alliierten zu einem Machtverlust in den anfänglich gewonnenen Westgebieten, die zunehmend wieder der Regierungsseite zufielen. Auch wenn die Rebellen nicht die Kontrolle über Kinshasa übernehmen konnten, blieb die Situation in der Hauptstadt auch in den folgenden Monaten angespannt. In den von bewaffneten Konflikten betroffenen Gebieten wurden Hunderte Frauen und Mädchen Opfer sexualisierter Gewalt. [65] Namibia stellte keine nennenswerten Truppenkontingente, versorgte Angola und Simbabwe aber mit Waffen. Gewinnung von Coltan im Kongo: Konflikt in ... dass der Bergbau in Rubaya bewaffnete Akteure im Ostkongo finanziert. März, auf Goma vor. Die M23 will ihre Heimat zurück, Ruandas Armee will ihre Erzfeinde in der FDLR kampfunfähig machen. August 1998, knapp eine Woche nach Kabilas Abzugsaufforderung an Ruanda, erklärte die in Goma stationierte 10. [61], Währenddessen warb Kabila in den ersten Wochen nach Beginn der Rebellion aktiv im Ausland um Unterstützung für seine Regierung und führte dabei unter anderem Gespräche mit Namibia, Angola und Kuba. August beschuldigte die Regierung im staatlichen Fernsehen „einflussreiche ausländische Offiziere“,[43] die die Angriffe bereits lange Zeit geplant hätten, und versuchte daraufhin, die Rebellion als Versuch der Tutsi darzustellen, einen Sonderstatus zu erlangen;[44] wenige Tage später sprach Kabila auf einer Demonstration sogar davon, die Tutsi wollten ein eigenes Reich gründen. Das Abkommen wurde zuerst aber nur von den beteiligten Ländern unterzeichnet, die MLC folgte erst am 1. Militärisch beteiligten sich drei Staaten auf Seiten Kabilas, ohne die er sich nicht an der Macht hätte halten können. Sie mussten ihre Rinderherden zurücklassen, in ihre Häuser zogen Völkermordtäter ein. Im Wesentlichen wird dies durch politische bzw. Fast täglich müsse er seine Liste der Attacken aktualisieren. Nkunda macht dafür auch die kongolesische Regierung verantwortlich, die mit den Hutu-Milizen unter einer Decke stecke. [12] Aufgrund der Verwicklung zahlreicher afrikanischer Staaten war international auch die Bezeichnung „Afrikanischer Weltkrieg“ oder „Afrikas (erster) Weltkrieg“ in Gebrauch. [50], In den folgenden Tagen zogen die Rebellen nach Osten in Richtung Kinshasa. Laurent NkundaDer Rebellengeneral ist ein kongolesischer Tutsi, dessen Vorfahren aus Ruanda stammen. [79] Kabila integrierte die Interahamwe/Ex-FAR in ethnisch homogene Bataillone in seiner Armee. Anders als noch im Ersten Kongokrieg solidarisierten sich Mai-Mai-Milizen, Interahamwe-Milizionäre und Ex-FAR-Truppen mit Kabila und unterstützten diesen in den Ostprovinzen; besonders in den Kivu-Provinzen stellten sie den Großteil der Kräfte auf Kabilas Seite. Dieser Konflikt eskalierte 2007 zum dritten Kongokrieg, der 2009 beigelegt wurde, dennoch dauert der bewaffnete Konflikt im Ostkongo in verminderter Form bis heute (2022) an. Hierdurch verschärfte sich auch die ohnehin schon äußerst angespannte sicherheitspolitische Lage im Westen Ruandas. So erließ die Regierung beispielsweise im Mai 1997 ein Verbot sämtlicher oppositionspolitischer Aktivitäten und öffentlicher Demonstrationen in der Hauptstadt; zudem wurde regierungskritische Berichterstattung unter Strafe gestellt. [107], Am 16. Sie begehen regelmäßig Menschenrechtsverbrechen wie Vergewaltigungen. Sie ist eines der ärmsten Länder der Erde. „Ihr Ruander, geht nach Hause!“, hieß es daraufhin in Hass-Videos. [20], Für Kabila stellt sich eine Lossagung von Ruanda allerdings als äußerst schwierig dar (abgesehen davon, dass sie ihm zunächst auch nicht notwendig erschien). [125], Die verfallene Infrastruktur und die permanente Gefahr von Überfällen machten Überlandreisen unmöglich, dadurch kam der innerkongolesische Handel zum Erliegen. Auf der Liste der Forderungen, die M23-Präsident Bertrand Bisimwa im Interview mit der taz erläuterte, steht dieses Problem ganz oben: „Die Weigerung der Regierung, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die sichere Rückkehr unserer Flüchtlinge zu gewährleisten, deren Staatsbürgerschaft sie ihnen unter dem Vorwand verweigert, sie seien Ausländer.“. FDLR-Militärchef Sylvestre Mudacumura, der 2019 ermordet wurde, lebte jahrzehntelang im kleinen Ort Katoyi in Masisi in einem ehemaligen Tutsi-Farmhaus. August zwei strategisch bedeutsame Erfolge. friedliche Mittel angestrebt, wie sie in Kapitel VI der UN-Charta vorgesehen sind (z.B. Ob Präsident Kabila selbst zum Zeitpunkt der Versorgungsausfälle bereits die Hauptstadt verlassen hatte, um in seine Heimatstadt Lubumbashi zu fliehen, oder erst durch die Versorgungskrise dazu bewogen wurde, ist strittig. Vermittlung, Verhandlung). Darüber hinaus ist es fraglich, die Opfer von Krankheiten, die die Bevölkerung der Region seit jeher dezimieren, als Kriegsopfer zu betrachten.[121][122]. Hutu-Milizen Die Forces democratiques de liberation du Rwanda (FDLR),wie sie sich selbst nennen, beanspruchen eine politische Agenda: Sie wollen Ruanda von der "Diktatur" Paul Kagames, der zur Minderheit der Tutsi gehört, befreien. Dabei sei er gebürtiger Kongolese. Siehe Jemen, Lybien, Syrien, Mali, Irak, ...... @silicananopartikel Wir sprechen hier von einem potenziellen Völkermord und nicht von einem "lokalen Konflikt". Die heterogene Zusammensetzung des Rebellenbündnisses hatte schon zu Beginn den Preis immer wieder aufflammender widerstreitender Interessenlagen zwischen den beiden beteiligten Staaten. [30] eine Transformation mit ähnlicher Zielsetzung war auf Führungsebene der AFDL bereits Ende 1997 vollzogen worden, wobei der Einfluss der Kabila-geführten PRP verstärkt worden war. 1] auch Angehörige der Banyamulenge, die in den Kivus große Teile der FAC ausmachten.[Anm.
Hymer Mlt 580 Automatik,
Schlupflider Tapes Apotheke,
Articles K